Nach neuen Möglichkeiten, neben der Umwelt auch die für Nutzfahrzeuge erforderlichen Budgets für Betriebskosten zu schonen, wird heute überall gesucht. Verbrauchsoptimierung für Nutzfahrzeuge - dies ist das Ziel eines neuartigen Assistenzsystems von Bosch: Eco.Logic motion. Dabei liegt der Fokus auf einer optimierten Motor- und Getriebesteuerung auf Basis erweiterter Navigationsdaten wie Steigungen oder Kurvenradien. Ausgeklügelte Algorithmen sorgen dafür, dass sowohl der Kraftstoffverbrauch als auch die CO2-Emissionen reduziert werden.
Vorausschauender Sensor für wirtschaftliches Fahren
Entwicklungsingenieure des Bosch-Geschäftsbereichs Car Multimedia haben eine geeignete Hardware entwickelt, die durch die konsequente Trennung von Betriebs- und Applikationssoftware auch herstellerspezifische Algorithmen zur Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Emissionen berücksichtigen kann. Eco.Logic motion dient somit als vorausschauender Sensor, der die Fahrstrategie optimiert.
Das erste Serienprojekt mit diesem neuen System konnte Bosch mit Mercedes-Benz Trucks umsetzen. Die Einführung des gemeinsam entwickelten Predictive Powertrain Control-Systems im neuen Actros erfolgt im Spätsommer 2012. Bosch liefert hierbei die Hardware, die Software-Plattform sowie den elektronischen Horizont, Daimler entwickelte die dazugehörige Applikations-Software.
Ermittlung des dynamischen elektronischen Horizonts
Basierend auf einer digitalen Karte, die auch Steigungsdaten oder Kurven-informationen enthält, erfolgt eine dreidimensionale Abbildung der Umgebung. In Verbindung mit einer exakten Positionsbestimmung über die Satellitenortung des GPS (Global Positioning System) wird eine Vorschau des Fahrzeugumfelds errechnet, die weit über die Nahbereichssensorik etwa von Radar- oder Videosensoren hinausgeht, der so genannte elektronische Horizont.
Berechnung einer Strategie für umweltfreundliches Fahren
Anhand der aus dem dynamischen elektronischen Horizont gewonnenen Erkenntnisse sowie dem Abgleich mit aktuellen Fahrzeugparametern simuliert die Applikationssoftware eine Strategie für umweltfreundliches Fahren. Dazu werden eine geeignete Geschwindigkeit und eine für den vor dem Fahrzeug liegenden Streckenabschnitt geeignete Gangwahl berechnet. Diese Werte werden mit aktuellen Parametern abgeglichen und als Vorgabe an den Antriebsstrang des Nutzfahrzeugs übermittelt. Dort werden die Anweisungen von Motor- und Getriebesteuerung umgesetzt, so dass beispielsweise entweder vorausschauend beschleunigt werden kann oder unnötige Schaltvorgänge kurz vor Hügelkuppen vermieden werden.
Kraftstoffeinsparung von durchschnittlich drei Prozent
Umfangreiche Untersuchungen von Bosch mit realistischen Routen haben bemerkenswerte Potenziale aufgezeigt. Demnach lassen sich - abhängig von der Topographie der befahrenen Strecken - auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen durchschnittlich drei Prozent Kraftstoff durch die Nutzung von Eco.Logic motion einsparen. Auch die CO2-Emissionen lassen sich dementsprechend signifikant senken. Bei einem 40-Tonner mit einer hohen jährlichen Laufleistung bedeutet beim heutigen Niveau der Kraftstoffpreise bereits eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs von nur einem Prozentpunkt eine Reduzierung der allgemeinen Betriebskosten von jährlich rund 650 Euro.
Die Bosch-Entwicklung bietet also elementare Vorteile durch geringere Kraftstoffkosten und reduzierten Schadstoffausstoß. Sie wird für einzelne Fahrzeuge ebenso wie für ganze Fahrzeugflotten schnell rentabel und leistet einen Beitrag zur Ressourcenschonung.
Darüber hinaus bieten Hardware-Plattform und Systemsoftware den Ingenieuren von Bosch weitere Anwendungsgebiete zum Beispiel auf dem Gebiet des Hybrid-, Batterie- oder Thermomanagements. Mit solchen bedarfsgerechten und intelligenten Systemen können Nutzfahrzeuge in Zukunft noch sauberer und sparsamer werden.
Eco.Logic motion ( YouTube) ( Download)
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Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Über Bosch
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.
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