Das Auto der Zukunft ist vernetzt. Es nutzt hochaktuelle Informationen aus dem Internet, um die Fahrzeuginsassen noch sicherer, effizienter und komfortabler ans Ziel zu bringen. Die Integration ins Internet der Dinge ermöglicht zudem eine Vielzahl an Dienstleistungen rund ums Fahrzeug. Die Vernetzung revolutioniert das Autofahren, davon ist Dr. Dirk Hoheisel, der zuständige Bosch-Geschäftsführer, überzeugt. Bosch liefert die erforderliche Hardware und Software und entwickelt eine Vielzahl attraktiver Services. Damit eröffnen sich auch Geschäftschancen. So zeigen alle bestehenden Studien über das Internet der Dinge, dass auch im Bereich Mobilität ein großes Marktpotenzial liegt. Insbesondere die Zahl der Services wird stark steigen, ergänzt Hoheisel. Mit seinem umfassenden Systemwissen und Produktportfolio ist Bosch schon heute gut aufgestellt. Das Technologieunternehmen deckt mit Sensoren, IoT-Software und einer Vielzahl von Services alle Ebenen des Internets der Dinge ab – in der Mobilität, aber auch allen anderen Unternehmensbereichen des Konzerns.
Vor wenigen Wochen stellte Bosch einen Falschfahrerwarner vor, der Autofahrer über die Cloud innerhalb von zehn Sekunden warnt, wenn ihnen ein Geisterfahrer entgegen kommt. Das System soll schon 2016 in Serie gehen und ist ein echter vernetzter Lebensretter. Bereits seit 2012 betreibt Bosch für mehrere Automobilhersteller einen erweiterten eCall-Service sowie einen mobilen Informationsdienst. Dieser steht bei Unfällen, aber auch allen anderen Fragen, persönlich zur Seite. Mehrere Fuhrparkbetreiber schließlich nutzen bereits eine vernetzte Flottenmanagement-Lösung von Bosch, die 2014 erstmals an den Start ging.
Bosch-Technik bringt das Auto ins Netz
Um das Auto mit dem Internet zu verbinden, verfolgt Bosch zwei Ansätze: Zum einen lässt sich das Smartphone des Fahrers nutzen. Mit der Integrationslösung mySPIN können Autofahrer Android- und iOS-basierte Geräte ins Infotainmentsystem des Fahrzeugs einbinden. Ausgewählte Apps lassen sich dann über das Zentraldisplay des Fahrzeugs einfach bedienen. Die Technik ist seit 2014 in Jaguar- und Land-Rover-Modellen in Serie. Verträge mit zwei weiteren Automobilherstellern in China sowie eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Internet-Unternehmen Tencent treiben die Verbreitung in Asien voran.
Zum anderen bietet Bosch mit der Connectivity-Control-Unit (CCU) eine Vernetzungshardware im Fahrzeug an. Die CCU kommuniziert über ein Mobilfunkmodul mit eigener SIM-Karte und erlaubt wahlweise auch die Positionsbestimmung per GPS. Bosch bietet angepasste Geräte für Pkw, Nutzfahrzeuge, Motorräder, Off-Highway-Fahrzeuge und sogar Güterwagen der Eisenbahn. Erst vor wenigen Wochen wurde beispielsweise eine Vereinbarung mit der Schweizer Güterbahn SSB Cargo unterzeichnet, um die Logistikprozesse zu optimieren.
Neben dem Modell für die Erstausrüstung ist auch eine Nachrüstlösung erhältlich. Diese wird über die OBD-Diagnoseschnittstelle ins Bordnetz des Fahrzeugs angeschlossen. Flottenbetreiber können damit auch bestehende Fahrzeuge nachrüsten. Die Bosch-Tochter Mobility Media bietet mit Drivelog Connect diese Lösung auch für Privatnutzer an. Ein gekoppeltes Smartphone kann dann Fahrzeugdaten anzeigen, Hinweise für eine spritsparende Fahrweise geben, und im Pannenfall können auf Wunsch Abschleppdienste und Werkstätten kontaktiert werden.
Ein vernetztes Auto fährt vorausschauender als jeder Mensch
Aus der Cloud verfügbare Informationen zu Staus, Glatteis oder Falschfahrern bilden mit Infrastrukturdaten von Parkhäusern oder Ladesäulen einen erweiterten vernetzten Horizont – den Connected Horizon. Im vernetzten Fahrzeug sieht der Fahrer auch über die nächste Kuppe und um die nächste Kurve, so Hoheisel. Das Fahren wird dadurch auch sicherer, da das Auto künftig rechtzeitig vor dem Stauende hinter der Kurve oder vor plötzlichem Nebel warnt. Die Vernetzung steigert zudem die Effizienz von Fahrzeugen. So ermöglichen exakte Stau- und Streckendaten ein routenoptimiertes Lademanagement bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Auch kann der Diesel-Partikelfilter vorausschauend kurz vor der Autobahnausfahrt und nicht im folgenden Stop-and-go-Verkehr regeneriert werden. Und schließlich steigt der Komfort. Denn Vernetzung ist auch eine Voraussetzung für das automatisierte Fahren. Nur so ist ein komfortables Abbremsen vor Baustellen, Stauenden oder Unfallstellen möglich.
Vorausschauende Diagnose senkt Servicezeiten
Neben den Fahr- und Umgebungsdaten lassen sich im vernetzten Auto auch Betriebsdaten einzelner Komponenten erfassen. Ausgeklügelte Algorithmen ermöglichen damit eine präventive Diagnostik. Beispielsweise kann aus den erfassten Daten einer Einspritzdüse über verteilte Algorithmen in der Cloud und im Fahrzeug die verbleibende Lebensdauer des Injektors prognostiziert werden. Der Fahrer oder Flottenbetreiber kann sofort informiert und rechtzeitig ein Werkstatttermin vereinbart werden. Gerade bei großen gewerblichen Fahrzeugen lassen sich so oftmals teure Reparatur- und Standzeiten vermeiden.
Die Vernetzung endet aber nicht an den Toren der Werkstatt. So lassen sich mithilfe übertragener Fahrzeugdaten Ersatzteile und Arbeitsaufwände wesentlich schneller kalkulieren. Bei der Reparatur helfen den Werkstatt-Mitarbeitern zukünftig Augmented-Reality-Lösungen von Bosch. Sie bieten mithilfe eines Tablet-Computers eine Art Röntgenblick. Hält der Werkstatt-Mitarbeiter das Gerät zum Beispiel in den Motorraum, wird das darauf abgebildete Kamerabild genau an den gewünschten Stellen mit umfassenden Zusatzinformationen und Reparaturanleitungen ergänzt. Über den Touchscreen kann der Mechatroniker die eingeblendeten Objekte steuern und weitere Inhalte aufrufen. Zeitaufwändiges Nachschlagen in Service-Handbüchern entfällt. Die detaillierten Daten liefert ein Bosch-Server über das Internet.
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Mobility Solutions ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2015 mit 41,7 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Der Bereich Mobility Solutions bündelt seine Kompetenzen in den drei Domänen der Mobilität – Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung – und bietet seinen Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Einspritztechnik und Nebenaggregate für Verbrennungsmotoren sowie vielfältige Lösungen zur Elektrifizierung des Antriebs, Fahrzeug-Sicherheitssysteme, Assistenz- und Automatisierungsfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment und fahrzeugübergreifende Kommunikation, Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
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