Walldorf/Stuttgart – Gemeinsam stärker als allein: Bosch und SAP haben eine strategische Partnerschaft für das Internet der Dinge (IoT, Internet of Things) und Industrie 4.0 vereinbart. Beide Unternehmen wollen die Zusammenarbeit bei Cloud-Technologien und Softwarelösungen ausbauen. Das gemeinsame Vorgehen soll unter anderem Fertigungs- und Logistikprozesse beschleunigen und die Sicherheit sowie Qualität von Produkten und Services für Kunden erhöhen. „Um die großen Potenziale der vernetzten Industrie noch besser auszuschöpfen, müssen internationale Unternehmen stärker als bisher und mit offenen Standards kooperieren“, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner zur Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung (Memorandum of Understanding). „Neue Lösungen mit hohem Kundennutzen entstehen nur, wenn Unternehmen sich auf ihre Stärken und Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig ihre jeweiligen Kräfte bündeln“, ergänzte Bernd Leukert, Mitglied des Vorstands der SAP, verantwortlich für Produkte und Innovation.
Kunden profitieren von neuen und intelligenten Lösungen
Künftig ist daher geplant, dass Kunden zum einen die SAP HANA Plattform in der Bosch IoT Cloud verwenden können. Ziel ist es, große Datenmengen für IoT-Anwendungen in Echtzeit zu verarbeiten. Darüber hinaus bringen Bosch und SAP in Zukunft ihre Software- und Cloud-Expertise enger zusammen. So sollen Bosch IoT Microservices auf der SAP HANA Cloud Plattform zur Verfügung gestellt werden, um unterschiedliche Geräte und Komponenten verknüpfen zu können. Dazu zählt, Fahrzeuge, Produktionsmaschinen oder Werkzeuge sicherer und effizienter an unterschiedliche und vorzugsweise offene Plattformen anbinden zu können. Ziel ist es immer, Kunden neue und intelligente Services anzubieten. So melden zum Beispiel vernetzte Akkuschrauber in einem Hangar ihre Position zentimetergenau ans Produktionssystem, das daraufhin das für die jeweilige Aufgabe passende Drehmoment für den Schrauber wählt. Das Ergebnis: mehr Effizienz in der Produktion. Schnelle Datenbanken wie SAP HANA sind Voraussetzung, um große Datenmengen in der vernetzten Produktion zu speichern, zu verarbeiten, zu analysieren und darzustellen. Alle Systeme sowohl von Bosch als auch von SAP stehen vor allem auch für Sicherheit und Datenschutz. Beide Unternehmen schützen die Kundendaten mit modernen technischen Mitteln. Kunden können beispielsweise selbst entscheiden, wann sie personenbezogene Daten zur Verfügung stellen und wann sie gelöscht werden sollen.
Industrie 4.0 braucht einheitliche Rahmenbedingungen
„Standards und Referenzarchitekturen sind notwendige Voraussetzung für den flächendeckenden Einsatz von IoT- und Industrie 4.0-Lösungen“, erklärte Denner. Mit Blick auf die Standardisierung sprachen sich Denner und Leukert für eine enge Koordination mit dem international ausgerichteten Industrial Internet Consortium (IIC) und der deutschen Plattform Industrie 4.0 aus. Ziel sind einheitliche Rahmenbedingungen, um die Interoperabilität von Maschinen in der Welt der Industrie zu ermöglichen. „Dabei haben sich gemeinsame, so genannte Testbeds bewährt, in denen Partner das Zusammenspiel von Sensoren, Maschinen, Software und Cloud-Technologie erproben, um daraus Standards abzuleiten“, sagte Leukert.
Aufwand sinkt, Effizienz steigt
Konkret wird das Zusammenspiel der beiden international agierenden Unternehmen am Beispiel von Positionsdaten für Gabelstapler sowie mehr Transparenz und Effizienz in der Logistik. In dem schon bestehenden Testbed „Track&Trace“ – koordiniert vom IIC – lässt sich nun beispielsweise die Position von Gabelstaplern in großen Lagern, Flugzeughallen oder auf Betriebsgeländen in Echtzeit und zentimetergenau bestimmen. Die Lokalisierung übernimmt das von Bosch gegründete Start-up Zeno Track mithilfe von Kameras, GPS, Laserscanner, Funkwellen und einem vernetzten Bewegungssensor. Die Positionsdaten werden über die Bosch IoT Cloud ins Flottenmanagementsystem SAP Vehicle Insights übertragen. Damit lassen sich Fahrzeugflotten intelligent steuern, um Transportaufträge oder Wartungstermine bestmöglich zu planen und zu erfüllen. Der Aufwand sinkt, die Effizienz steigt. Die Kooperation zwischen Bosch und SAP zeigt, wie das Zusammenspiel von Sensoren und Software über die Grenzen von Unternehmen hinweg neue Services ermöglicht.
Plattformtechnologien sind Bausteine für Internet der Dinge
Darüber hinaus streben beide Unternehmen weitere Lösungen an, etwa beim automatisierten und vernetzten Fahren. Stets entstehen große Datenmengen, die rasch und zuverlässig ausgewertet werden müssen. „Datenbanken und Plattformtechnologien sind Grundbausteine für neue Lösungen im Internet der Dinge und in der Industrie 4.0. Diese möchten wir Kunden, Partnern und Anwendern weltweit zur Verfügung stellen“, sagte Leukert. „Bosch bringt seine breite Erfahrung mit Sensorik in den Bereichen Mobilität, Fertigung, Gebrauchsgüter sowie in der Vernetzung von Geräten mit. Die Kombination von alledem soll dazu beitragen, dass unsere Kunden neue Umsätze generieren können“, betonte Denner.
IIC-Treffen vom 19. – 24. September erstmals in Deutschland
Bosch und SAP sind führende europäische Mitglieder des IIC. Dieser internationale Verbund von Unternehmen und Universitäten treibt den Einsatz des Internet der Dinge unter anderem in der industriellen Produktion voran. Vom 19. bis 24. September tagt das IIC zum ersten Mal auf deutschem Boden. SAP und Bosch unterstützen die Kooperation zwischen dem IIC und der in Deutschland beheimateten Plattform Industrie 4.0.
Internet
- Details zu Track&Trace: http://bit.ly/1AfaBfh
- Details zu Zeno Track: http://bit.ly/29UiSds
- Details zur Bosch IoT Cloud: http://bit.ly/22eSwII
- Details zu SAP Vehicle Insights: http://bit.ly/2c0IBFL
- Details zum IIC: http://bit.ly/1m8ohh3
Journalistenkontakt SAP:
Hilmar Schepp
Telefon: +49 6227 7-46799
E-Mail: hilmar.schepp@sap.com
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Über Bosch
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.
Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.
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