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Wissensfabrik: Bosch-Mitarbeiter helfen Gründern

Fünf Fragen an Dr. Ingo Ramesohl, Geschäftsführer der Robert Bosch Venture Capital GmbH

Warum macht sich Bosch für Unternehmertum in der Wissensfabrik stark?

Ramesohl: „Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist es wichtig, die vorhandenen Potenziale für zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu fördern. Leider fehlt es hierzulande oft an den Chancen, ein Unternehmen zu gründen. Bosch sieht sich in der Pflicht, dazu einen Beitrag zu leisten und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Deshalb machen wir uns in der Wissensfabrik für Unternehmertum stark und unterstützen junge Gründer. Wie wichtig das ist, zeigen die vielen Erfolgsmodelle aus anderen Ländern, beispielsweise den USA. Wir dürfen in Deutschland in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung den Anschluss nicht verlieren. Darum sind viele Bosch-Führungskräfte bereit, sich in der Initiative freiwillig zu engagieren und ihr Wissen weiterzugeben. Zudem streben wir bei Bosch grundsätzlich danach, guten Geschäftsideen und innovativen Technologien zum Durchbruch zu verhelfen.“

Womit unterstützt Bosch junge Gründer konkret?

Ramesohl: „Junge Gründer unterstützt die Wissensfabrik in erster Linie mit einem Mentorenprogramm. Bosch stellt dafür erfahrene Manager ab, mit denen die Gründer spezifische Themen und Aufgabenstellungen eines Start-ups diskutieren können. Unsere Mitarbeiter besuchen die jungen Firmen, gewinnen Eindrücke und erarbeiten mit den Gründern Lösungsansätze für ihre Probleme. Das Spektrum der Hilfe umfasst dabei die gesamte Wertschöpfungskette, also von Marktstrategien über Businessmodelle bis zur Kundengewinnung. In der Wissensfabrik erhalten die Start-ups keine finanzielle Unterstützung, sondern Hilfe in Form von Beratung und Praxiswissen. Ziel ist es, den Gründern den Einstieg in den Markt zu erleichtern und ihnen mit ihren Unternehmen zu langfristigem Erfolg zu verhelfen. Viele unserer Fach- und Führungskräfte bringen sich in den Hochschul-Workshop Student2Start-up ein. Sie beraten dabei als Mentoren die Studierenden in Alltagsfragen junger Gründer.“

Wie profitieren Jungunternehmer von der Wissensfabrik?

Ramesohl: „In erster Linie erhalten die Jungunternehmer Umsetzungshilfe bei wichtigen Themen wie dem Markteintritt oder Tipps zur Organisations- und Unternehmensentwicklung. Dazu können die Gründer aus dem großen Erfahrungsschatz der Mentoren schöpfen. Diese Mentoren werden von uns sehr sorgfältig ausgewählt. Davon profitieren die Start-ups auch langfristig, da sich als Nebeneffekt des Mentorings ein weitreichendes Netzwerk zwischen den Gründern, Experten und mehreren beratenden Unternehmen etabliert. Die Gründer schätzen es auch, dass Bosch mit der Robert Bosch Venture Capital GmbH weltweit über Erfahrung als Wagniskapitalgeber verfügt. Von dem Wissen in Finanzierungsfragen können die Jungunternehmer ebenso profitieren.“

Was unterscheidet das Engagement von Bosch in der Wissensfabrik von den eigenen Start-up-Aktivitäten?

Ramesohl: „Bosch engagiert sich in der Wissensfabrik, um einen gesellschaftlichen Beitrag zur Zukunftssicherung Deutschlands zu leisten. Dem Verein gehören inzwischen rund 120 Unternehmen und Stiftungen unterschiedlicher Größe an. Alle Mitglieder verfolgen dabei keinerlei wirtschaftliche Interessen. Das Engagement von Bosch konzentriert sich deshalb auf die Weitergabe von Wissen und die Befähigung der Gründer, ihre eigenen Pläne zu verwirklichen. Im Gegensatz zur Mitarbeit in der Wissensfabrik, deren Fokus auf Deutschland liegt, agiert Bosch mit seiner Robert Bosch Venture Capital GmbH als weltweiter Wagniskapitalgeber. Wir beobachten dazu die Start-up-Szene und beteiligen uns gezielt an Jungunternehmen. Unser Ziel ist es, die Innovationsführerschaft von Bosch auf heutigen und künftigen Geschäftsfeldern langfristig abzusichern. Dazu unterstützen wir diese Start-ups auch finanziell – anders als in der Wissensfabrik.“

Inwieweit kann ein Großunternehmen von jungen Gründern lernen?

Ramesohl: „Großunternehmen sollten immer ein wachsames Auge auf die Gründerszene haben, um Zukunftstrends nicht zu verpassen. Besonders von der Mentalität eines Start-ups können Konzerne oft viel lernen. In diesen jungen Unternehmen werden Dinge wagemutig ausprobiert und Ideen vehement verfolgt. Die Geschwindigkeit, mit der die Start-ups auf die sich rasant verändernden Märkte und Technologien reagieren, ist manchmal sehr beeindruckend. Diese Agilität und den Gründergeist bringen viele unserer Mentoren mit, wenn sie aus ihrer Zusammenarbeit mit den Gründern berichten. Entsprechend motiviert bringen sie das wiederum in ihre tägliche Arbeit ein. Das liefert für ein Unternehmen wie Bosch wichtige Impulse, aber ermutigt ebenso, Prozesse stetig zu verbessern. Die Erfolgsbeispiele aus dem Silicon Valley zeigen, dass gute Rahmenbedingungen und eine Wohlfühlatmosphäre am Arbeitsplatz sich positiv auf die Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter auswirken.“

Über Bosch

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.

Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de, www.twitter.com/BoschPresse.